4.52 Kernel-Pakete

Die Installation eines neuen Kernels kann nicht nur über den Weg eines aus den Sourcen selbst kompilierten Kernels erfolgen. Vom Debian-Team werden auch bereits übersetzte Kernel bereitgestellt. Hierbei kann zwischen verschiedensten Kerneln, die jeweils für die entsprechenden Prozessoren optimiert sind, gewählt werden. Für den Kernel in der Version 2.4.5 stehen beispielsweise folgende Pakete zur Auswahl:

                
fr@surimi:~$ apt-cache search kernel-image-2.4.5           
kernel-image-2.4.5-386 - Linux kernel image for version 2.4.5 on 386.
kernel-image-2.4.5-586 - Linux kernel image for version 2.4.5 on 586/K5/5x86/6x86/6x86MX.
kernel-image-2.4.5-586tsc - Linux kernel image for version 2.4.5 on Pentium-Classic.
kernel-image-2.4.5-686 - Linux kernel image for version 2.4.5 on PPro/Celeron/PII/PIII.
kernel-image-2.4.5-686-smp - Linux kernel image 2.4.5 on PPro/Celeron/PII/PIII SMP.
kernel-image-2.4.5-k6 - Linux kernel image for version 2.4.5 on AMD K6/K6-II/K6-III
                
            

Je nach vorhandener Hardware ist das entsprechende Paket zu wählen und beispielsweise mit apt-get vom Administrator zu installieren.

                
surimi:~# apt-get install kernel-image-2.4.5-686
Reading Package Lists... Done
Building Dependency Tree... Done
The following extra packages will be installed:
ash initrd-tools mkcramfs 
The following NEW packages will be installed:
ash initrd-tools kernel-image-2.4.5-686 mkcramfs 
0 packages upgraded, 4 newly installed, 0 to remove and 6  not upgraded.
Need to get 7769kB of archives. After unpacking 21.5MB will be used.
Do you want to continue? [Y/n]
                
            

Nach erfolgter Installation des Pakets befinden sich der eigentliche Kernel (vmlinuz-2.4.5-686-smp), die passende System.map (System.map-2.4.5-686-smp) sowie die Konfigurationsdatei, mit der das Kernel-Image erzeugt wurde, ( config-2.4.5-686-smp) im Verzeichnis /boot.

Weiterhin wurden die zum Kernel gehörenden Module unter /lib/modules/2.4.5-686-smp/ installiert.

Je nach verwendetem Bootloader ist nun noch die Konfiguration anzupassen. Einige der vom Debian-Projekt zur Verfügung gestellten Linux-Kernel verwenden eine RAM-Disk ( initrd) beim Start. Deshalb ist es notwendig, diese auch in der Konfiguration des Bootloaders anzugeben. Für GRUB würde eine solche Konfiguration wie folgt aussehen:

title  GNU/Linux 2.4.5 686
root (hd0,8)
kernel /vmlinuz-2.4.5-686 root=/dev/hda1
initrd /initrd-2.4.5-686
                
            

Wenn der Kernel keine Init RAM-Disk verwendet, so kann die entsprechende Zeile einfach weggelassen werden. Wird auf dem System lilo als Bootloader verwendet, so ist eine entsprechende Zeile in die Konfiguration aufzunehmen.

Das Erstellen eines eigenen, an die individuellen Bedürfnisse angepassten Debian-Kernel-Pakets ist im Abschnitt make-kpkg beschrieben.